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Gehälter in Deutschland – Nominallohn steigt um 3 Prozent

Gehälter in Deutschland – Nominallohn steigt um 3 Prozent

Gehälter in Deutschland – Nominallohn steigt um 3 Prozent

Der aktuellen Lurse Pay Planning-Studie zufolge kletterte die Gesamterhöhung der Gehälter über alle Mitarbeitergruppen im Durchschnitt um 3 Prozent. Damit liegen die Unternehmen wie auch schon im letzten Jahr bei der faktischen Realisierung von Budgets über der ursprünglichen Planung  für 2019 waren 2,7 Prozent kalkuliert. Davon sollte am Ende bei den Beschäftigten etwas zu spüren sein, denn bei einer angenommenen Inflation von 1,4 Prozent ergibt sich für den Einzelnen eine bereinigte Gehaltssteigerung von noch rund 1,6 Prozent.

„Das klingt moderat, ist im internationalen Vergleich aber durchaus vorzeigbar. Mit einer realen Gehaltssteigerung, die über ein Prozent über der Inflationsrate liegt, steht die Bundesrepublik laut WSI Hans-Böckler-Stiftung an der Spitze der Industrieländer“, sagt Birgit Horak, Managing Partner bei Lurse.

Über 210 Unternehmen – vorwiegend aus dem Umfeld DAX, MDAX und größerem Mittelstand – beteiligen sich seit mehr als 15 Jahren an der Studie zu Trends in der Vergütung, die sich auf den deutschen Markt konzentriert. Die Studie liefert die Erhöhungsbudgets für die Mitarbeitergruppen „Executives/Top Management“, „Middle Management/Professionals“, „klassisch Angestellte“, „klassisch Gewerbliche“. Sie erfolgt branchenübergreifend sowie nach Größenklassen oder auch  branchenspezifisch für die Branchen IT/IT-Dienstleistungen, Pharma/Chemie, Maschinenbau, Versicherungen/Banken, Elektrotechnik/Elektronik. Desweiteren stehen Differenzierungen abhängig von der Tarifbindung zur Verfügung.

Geplante und realisierte Nullrunden

Nullrunden wurden bei allen Mitarbeitergruppen außer dem Top Management lediglich von tarifgebundenen Unternehmen durchgeführt.

„In diesem Ergebnis spiegeln sich die hohen Tarifabschlüsse aus dem letzten Jahr, die zumeist über mehrere Jahre Gültigkeit haben, wider“, erklärt Birgit Horak, Managing Partner bei Lurse. Unabhängig von der Tarifbindung werden für 2020 signifikant weniger Nullrunden geplant als für 2019 geplant und durchgeführt worden sind.

Elektrotechnik-/Halbleiter-Branche und Automobilindustrie profitieren 2019 am meisten

Die höchsten Gesamterhöhungen verzeichnen mit 3,4 Prozent die Elektronik-Branche sowie mit 3,2 Prozent die Automobilindustrie. Allerdings lagen hier Planungen für 2019 (in 2018) sogar mit 3,6 Prozent noch höher als der nun tatsächlich realisierte Zuwachs.

Planung 2020

Auch 2019 planen die Unternehmen für 2020 mit einem Lohnplus. Auffällig: Mit 2,4 Prozent Standarderhöhung liegen die Planungen 0,2 Prozentpunkte unterhalb derer aus der Planung 2019. Allerdings wird mit einer signifikant höheren Strukturkomponente (für außerordentliche Maßnahmen) geplant (durchschnittlich 0,5 Prozent), sodass sich eine Gesamterhöhung von durchschnittlich 2,9 Prozent ergibt.

Für 2020 sagen die Wirtschaftsforschungsinstitute eine Inflation von 1,7 Prozent voraus. Bei der laut Studienergebnissen prognostizierten Steigerung des Nominallohns von 2,9 Prozent würde ein realer Lohnzuwachs von 1,2 Prozent übrig bleiben.

Elektronik- und Halbleiterunternehmen planen stärkste Erhöhungen

Die Untersuchung der Nominallohnentwicklung nach Branchen zeigt, dass die Unterschiede zwischen den Branchen in der Planung abgenommen haben. Während in 2018 die Branchendurchschnitte zwischen 2,3 und 3,6 Prozent lagen, befinden sich in diesem Jahr die Planungen zwischen 2,7 und 3,1 Prozent. Mit der stärksten Gehaltserhöhung rechnen die Elektronik- und Halbleiterunternehmen.

Einflussfaktoren für die Gehaltserhöhung

Als wichtigster Einflussfaktor für die Gehaltserhöhung sehen die Unternehmen, wie in den Vorjahren, die persönliche Leistung des Mitarbeiters (85 %). Als weitere wesentliche Faktoren werden die Orientierung am Markt (77 %) und die wirtschaftliche Situation (76 %) von den Unternehmen genannt. Die Steigerung der Lebenshaltungskosten beziehen nur knapp ein Drittel der Unternehmen bei den Überlegungen für eine Gehaltserhöhung mit ein.

Kontakt für die Studie:

Frauke Schlingermann
+49 5258 9818-37
fschlingermann@lurse.de