Produkte und Maßnahmen zur Stärkung von bAV und pAV
Am 29.6.2023 trafen sich beim Lurse Round Table Rethinking Pension acht hochrangige bAV-Experten der Lebensversicherungswirtschaft, um über aktuelle Marktentwicklungen und Trends zu diskutieren. Es war erfreulich zu hören, dass sich das bAV-Geschäft, insbesondere das Direktversicherungsgeschäft, der Lebensversicherer vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels gut und solide entwickelt.
Die Auswirkungen des Zinsanstiegs auf die Produktentwicklung beschäftigt die Branche sehr und war somit auch Thema des Round Tables. Stefan Opel, Bereichsleiter bAV bei der Gothaer legte mit seinem Überblicksvortrag die Diskussionsgrundlage. Die Experten waren sich einig, dass keine Renaissance von klassischen Tarifen mit 100% Garantie in der bAV zu erwarten ist. Kapitalmarktbasierte Produkte und Garantien unter 100% liegen im Trend. Spannend ist, dass niemand mit einer Anhebung des Rechnungszinses rechnet.
Mit welchen Veränderungen in der betrieblichen Altersversorgung nach Beendigung des bAV-Dialogs zu rechnen ist war Thema des zweiten Themenblocks. Ilka Houben berichtete, dass im Fokus des BMAS eine gesetzliche Stärkung des Sozialpartnermodells steht. Zudem ist eine Verbesserung der Geringverdienerförderung angedacht. Weitere gesetzliche Änderungen sind denkbar, aber keine arbeitsrechtliche Klarstellung der Garantiefrage rund um die BOLZ. Aber zunächst steht das Rentenpaket II im Juli auf der Agenda, so Houben. Inhalt ist die dauerhafte gesetzliche Festlegung des Mindestsicherungsniveaus der Rente auf 48% und die Einführung des Generationenkapitals für die Gesetzliche Rentenversicherung. Der Abschlussbericht der Fokusgruppe private Altersversorgung wird im Laufe des Sommers veröffentlicht und steht noch unter Verschluss.
Lurse bedankt sich bei den Teilnehmern für die spannende Diskussion und bei den Sprechern für die inhaltsstarken Vorträge.
Autorin: Utta Kuckertz-Wockel