Pension Buyout und kollektive Risikoabsicherung
Beim Lurse Round Table Global Pension and Benefits Management standen heute die Themen Pension Buyout und Kollektive Risikoabsicherung auf der Agenda.
Thomas Huth, Partner bei Lurse berichtete, dass der Markt für Pension Buyouts in Deutschland wenig reguliert ist und und keine versicherungsförmige Entsprechung hat. Für eine solche Transaktion werden keine Zustimmungen vom Betriebsrat oder dem PSV benötigt. Der Pension Buyout bezeichnet die schuldbefreiende Übertragung von Pensionsverpflichtungen und dem korrespondierenden Vermögen auf einen dritten Rechtsträger (Rentnergesellschaft). Die Übertragung kann durch Abspaltung oder Ausgliederung auf Basis des Umwandlungsgesetztes (nachfolgend: Abspaltung) oder im Rahmen eines Share Deals erfolgen. Die Rentnergesellschaft hat den ausschließlichen Zweck, alle geschuldeten Rentenzahlungen zu leisten und das dafür erforderliche Kapital zu verwalten. Ziele eines Pension Buyouts durch ein Unternehmen sind die Schuldbefreiung, die Risikoreduktion, die Aufwandsreduktion und im Wesentlichen die Bilanzimmunisierung nach IFRS, HGB und US-GAAP.
Das aktuelle Zinsumfeld bietet gute Voraussetzungen für Pension Buyouts in Deutschland. Thomas Huth erwartet, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Viele Unternehmen scheuen Pension Buyouts aus Reputationsgründen. Im Ausland sind Pension Buyouts die Regel.
Samira Demmerich stellte das Konzept der „Kollektiven Risikoabsicherung“ (Absicherung BU und Tod) vor, das Vodafone im Jahr 2021 einführte. Es handelt sich um bilanzneutrale einjährige Versicherungen als Beitragszusage. Die Rückversicherung läuft über das Vodafone CAPTIVE. Alle berechtigten Vodafone Mitarbeiter in Deutschland werden automatisch ohne Gesundheitsprüfung versichert. Bei Ausscheiden aus dem Unternehmen kann der Mitarbeiter seinen Vertrag ohne erneute Gesundheitsprüfung und angepassten Konditionen mitnehmen. Das Benefit ist ein Selbstläufer sagte Samira Demmerich, administrationsarm und sehr beliebt bei den Beschäftigten.
Herzlichen Dank an alle Teilnehmer für den konstruktiven und offenen fachlichen Austausch. Es hat wie immer viel Spaß gemacht.