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Rückblick Round Table REthinking Pensions, Dezember 2022

Kollektive biometrische Risikoabsicherung in der bAV – Rückblick auf den Lurse Round Table Rethinking Pension

Welche Bedeutung kommt der biometrischen Risikoabsicherung in der betriebliche Altersversorgung (bAV) zu?

Diese Frage beantwortete Dr. Thorsten Fischer, Head of bAV bei Generali, in seinem Vortrag Kollektive Biometrische Risikoabsicherung bei dem virtuellen Lurse Round Table Rethinking Pension* Mitte Dezember 2022. „In der heutigen bAV kommt der Absicherung biometrischer Risiken, wie Hinterbliebenenschutz, Tod und Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) eine geringe Bedeutung zu. Früher versorgten Unternehmen ihre Beschäftigten zu 100 % mit sicheren Altersrenten und Berufsunfähigkeitsversicherung sowie zu 60 % mit Hinterbliebenenschutz.“, sagte Fischer.

Knapp 70 % der Beschäftigten ist heutzutage die Absicherung der Arbeitskraft und des Hinterbliebenenschutzes jedoch ebenso wichtig, wie ihre Altersversorgung. Hingegen messen nur 20 % der Arbeitgeber der Risikoleistung die gleiche Bedeutung wie der Altersleistung zu, berichtete Fischer u.a. mit Verweis auf die Ergebnisse der Generali Studie „Betriebliche Altersversorgung 2022 im Mittelstand“.

Folglich kann sich ein Arbeitgeber im Wettbewerb um Neuzugänge und Bestands-Mitarbeiter durch das Angebot einer kollektiven Berufsunfähigkeitsabsicherung abheben. Zudem ist der gefühlte Mehrwert einer kombinierten Berufsunfähigkeits- und Todesfallversicherung deutlich höher als bei der Entgeltumwandlung, sagte Fischer. Er verdeutlichte diese Feststellung mit dem folgenden Zahlenbeispiel: Zahlt ein Arbeitgeber einem Mitarbeiter (35 Jahre alt, Endalter 67 Jahre) einen jährlichen Beitrag von 600 Euro in die Entgeltumwandlung, erhält dieser bei einer Laufzeit von 32 Jahren, eine monatliche Rente von 37 Euro. Wird derselbe Betrag in eine kombinierte Todesfall- und Berufsunfähigkeitsabsicherung investiert, stehen dem Arbeitnehmer 100.000 Euro Todeskapital und 563 Euro BU Rente zu. Letzteres hat erheblich mehr Wirkung.

Eine kollektive Risikoabsicherung in der bAV ist mit vielen Vorteilen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber verbunden. Zum einen sind die Prämien einer Kollektivabsicherung erheblich günstiger und mit Steuer- und Sozialversicherungseinsparungen verbunden. Zum anderen finden vereinfachte Gesundheitsprüfungen statt, wodurch auch Beschäftigte abgesichert werden können, die privat keine Chance dazu haben. Weiterhin lässt sich die Absicherung biometrischer Risiken im Kollektiv mit Gesundheitsprogrammen für die Beschäftigten ergänzen. Das wiederum hat eine leistungsfähigere Belegschaft, mit weniger Todes- und BU-Fällen und günstigeren Versicherungsprämien zur Folge.

Insbesondere in internationalen Konzernen ist eine steigende Nachfrage nach kollektiven Risikoabsicherungen in der bAV zu beobachten, berichtete Fischer.

Lesen Sie im Folgenden, wie führende bAV-Experten der Versicherungswirtschaft den deutschen Markt für kollektive biometrische Risiken einschätzen:

„Biometrie in der bAV ist aktuell noch unterrepräsentiert, obwohl insbesondere die biometrische Absicherung in der bAV neben Steuer- und Sozialversicherungsvorteilen auch deutliche Vorteile bei der Risikoprüfung bietet. Arbeitgeber können so ihren Mitarbeitern (selbst bei weitgehender Arbeitsnehmerfinanzierung) etwas anbieten, was sich die Mitarbeiter selber so niemals kaufen könnten.“ Dr. Björn Achter, Generalbevollmächtigter, Württembergische Lebensversicherung AG

„Gerade in Krisenzeiten rückt die Absicherung der Arbeitskraft und der Hinterbliebenen in den Vordergrund. Verbunden mit der aktuellen Inflation kommt den Arbeitgebern eine besondere Rolle zu, nämlich Arbeitnehmern über eine kollektive Absicherung einen kostenoptimierten Zugang mit vereinfachter Gesundheitsprüfung zu ermöglichen. Das schafft Mitarbeiterbindung.“ Jan-Peter Ernst, Bereichsleiter Produktmanagement/Vertriebsunterstützung bAV, Ergo

 “Der Fokus in der bAV liegt auf der Alterssicherung. Die biometrische Absicherung kommt meist zu kurz, obwohl riesiger Bedarf besteht. Lebensrisiken sind existent und bedrohen die Beschäftigten und deren Familien. Mit der Absicherung dieser Risiken kann der Arbeitgeber ein unverwechselbares bAV-Angebot schaffen und so einen Vorsprung bei der Gewinnung und Bindung von Fach- und Führungskräften erreichen. Mit kollektiven Versorgungssystemen kann er dabei unter anderem von Kostenvorteilen, einer vereinfachten Gesundheitsprüfung und schlanken Verwaltungsprozesse profitieren.“ Dr. Thorsten Fischer, Head of bAV, Generali Deutschland AG

„Unternehmen sind auf die Arbeitskraft ihrer Mitarbeitenden angewiesen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Deshalb ist es nicht nur wertschätzend, sondern ein echtes Win-Win, wenn der Arbeitgeber diese Arbeitskraft über einen professionellen Versicherungspartner absichert. Dafür gibt es zahlreiche, kollektive Optionen.“ Fabian von Löbbecke, Mitglied des Vorstands, HDI Lebensversicherung AG

„Insbesondere deutsche Niederlassungen US-amerikanischer Firmen sichern ihre Mitarbeiter bereits seit Jahr(zehnt)en kollektiv gegen Berufsunfähigkeit und die Hinterbliebenen gegen den Todesfall des Beschäftigten ab. Der Vorteil: Durch die kollektive Absicherung wird der Zugang in der Regel allen Mitarbeitern, auch solchen mit Vorerkrankungen, ermöglicht; zudem ist sie in aller Regel deutlich günstiger als die private Absicherung. In Zeiten zunehmenden Personalmangels entdecken auch immer mehr Firmen in Deutschland diese Vorteile und die damit verbundene Stärkung der Arbeitgeber-Attraktivität. Elementar ist dabei die arbeitsrechtliche Gestaltung, z.B. im Rahmen einer Direktversicherung, um Haftungsrisiken für den Arbeitgeber weitestgehend auszuschließen.“ Stefan Opel, Bereichsleiter, Gothaer Lebensversicherung

„Bereits seit einiger Zeit stellen wir fest, dass umfassende, betriebliche Versorgungsysteme ein Schlüssel für den Erfolg bei der Gewinnung von Mitarbeitenden und dem Halten von Talenten sind. Und zweifelsohne erfreuen sich Absicherungen für Invalidität und Tod (wieder) größerer Beliebtheit. Und diese sind ein Teil der Kernkompetenz der Versicherungswirtschaft, die mit innovativen Lösungen für alle Partner bereitsteht. Insbesondere im kollektiven, betrieblichen Umfeld.“ Michael Reinelt, Zentralbereich Betriebliche Altersversorgung, Alte Leipziger Lebensversicherung a. G.

„Die Absicherung der Hinterbliebenen und der Arbeitskraft sind zwei elementare Bausteine der betrieblichen Altersversorgung. Die betriebliche Risikovorsorge ist ein erstklassiges Mitarbeiterbindungsinstrument mit großer Wirkung. Die Unternehmen können heute aus unterschiedlichsten Modellen und Angeboten wählen um individuelle, leistungsfähige Zusagen für Ihre Mitarbeitenden anzubieten und eventuelle Risiken aus bestehenden Zusagen zu mitigieren. Besonders gut angenommen werden heute transparente, einfache und leistungsfähige Risikoabsicherungslösungen.“ Lars Golatka, Managing Partner, Lurse

Lurse bedankt sich bei den Teilnehmenden des Round Tables Rethinking Pension, Führungskräfte der Versicherungswirtschaft mit Fokus auf die bAV, für den informativen und lebhaften fachlichen Austausch.

 

Utta Kuckertz-Wockel

*Führungskräfte/Vordenker der Versicherungswirtschaft mit Fokus auf die betriebliche Altersversorgung treffen sich zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch über Trends und Entwicklungen in der betrieblichen Altersversorgung.